Über die Kunst und Wissenschaft, richtige und gute Fragen zu stellen

Dorothy Leeds spricht von dummen Fragen, gefährliche Fragen nenne ich sie und Prof. Umstädter spricht von unzulässigen Fragen. Bestimmt kennen Sie auch Leute, die bekannt dafür sind dumme Fragen zu stellen, damit das Gegenüber sich unzulänglich, unattraktiv oder unwissend vorkommt oder nicht mehr weiter weiß. Meistens steckt die Absicht dahinter, den Gesprächspartner dazu bringen, etwas zu tun, was er eigentlich gar nicht tun will. Eltern, Chefs, Freundinnen, freunde oder Verwandte bedienen sich manchmal der hinterhältigsten Manipulationen. Und wenn sie sich beklagen sagen sie nur: „ich habe ja nur gefragt“. Hier einige klassische Beispiele:

Du gehst doch nicht fort, bevor du mit der Arbeit fertig bist, oder?
Du hast doch am Sonntag nichts Wichtiges vor?
Wie kannst du nur so etwas sagen?
Wie ist es möglich, dass so ein hübsches Mädchen wie du Ingenieurin werden willst?
Also, was meinst du? Du hast noch kein Wort gesagt.
Haben Sie sich auch genau überlegt, was das für Folgen haben wird?
Du siehst so traurig aus. Ist etwas nicht in Ordnung?
Unterbreche ich?
Ist das alles?
Haben Sie einpaar Minuten Zeit?
Darf ich offen meine Meinung sagen?
Findest du nicht auch, du solltest einmal eine andere Frisur (andere Kleidung, Schuhe) tragen?
Findest du nicht auch, dass du deine Persönlichkeit ändern solltest?
Hast du in letzte Zeit zugenommen?
Willst du das alles essen?
Findest du nicht, dass du die Musik ein wenig zu laut gestellt hast?
Ist es nicht heute der letzte Termin für Ihre Arbeit?

Mein Tipp: Wenn Ihnen etwas an der Beziehung zu einer anderen Person liegt, dann streichen Sie obige Fragen aus Ihrem Wortschatz.

Gefunden in "Die Kunst der Kommunikation" von Dorothy Leeds. Leider vergriffen. :-(